Einblick in die Erdsystem- und Klimaforschung
Rheinland-pfälzischer Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf besucht Max-Planck-Institut für Chemie
Auf seinem Rundgang durch das Max-Planck-Institut für Chemie konnte sich der rheinland-pfälzische Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Prof. Dr. Konrad Wolf, gestern einen Überblick über die facettenreichen Forschungsfelder in der Erdsystem- und Klimaforschung des Mainzer Instituts verschaffen.
Beim Blick in die Labore erfuhr der Minister, mit welchen Methoden die Wissenschaftler am MPI für Chemie die Wechselwirkungen zwischen Luft, Wasser, Boden und Klima im Verlauf der Erdgeschichte bis zum heutigen durch Menschen geprägten Zeitalter, dem Anthropozän, erforschen.
Die Luft-, Wasser- oder Erdproben, die die Forscher für ihre Untersuchungen benötigen, sammeln sie während Expeditionen. Gesammelt werden die Proben sowohl mithilfe von Flugzeugen und Schiffen als auch an stationären Forschungsstationen an den unterschiedlichsten Orten der Welt wie beispielsweise Kasachstan, Finnland oder dem brasilianischen Urwald.
Auf Entdeckungstour im MPI für Chemie
Dr. Janine Fröhlich zeigte Prof. Dr. Konrad Wolf in ihren Laboren, welche aktuellen Forschungen sie und ihr Team derzeit zum Thema „Bioaerosole“ durchführen. Luftgetragene Partikel biologischer Herkunft wie Bakterien, Pilzsporen und Pollen sind von großer Bedeutung für Umwelt, Landwirtschaft und Gesundheit (Allergien, Infektionen, Ausbreitung von Pflanzen und Mikroorganismen). Als Kondensationskerne für Tropfen und Eispartikel in der Atmosphäre können sie zudem auch die Bildung von Wolken und Niederschlag und somit auch das Klima beeinflussen.
Anschließend besichtigte der Wissenschaftsminister zusammen mit MPI für Chemie Direktor Gerald Haug das Sedimentlabor. Dort werden Bohrkerne, die beispielsweise während Schiffsexpeditionen aus dem Meeresboden gewonnen werden, untersucht. Mit ihrer Hilfe erhalten die Wissenschaftler wichtige Erkenntnisse über Umweltveränderungen in den letzten Jahrhunderten bis Jahrmillionen der Erdgeschichte.
Erfreut zeigte sich der Minister, dass derzeit rund 80 Doktoranden am MPI für Chemie ihren Berufsweg starten. Denn er selbst fand seinen beruflichen Einstieg über ein Max-Planck-Institut. Nach dem Physikstudium und der Promotion auf dem Gebiet der Festkörperphysik arbeitete er zunächst für das MPI für Plasmaphysik in Garching bei München.