Auszeichnung und Karrieresprung für junge Mainzer Forscherin

Yafang Cheng erhält Minerva-Stelle am Max-Planck-Institut für Chemie

31. März 2014

Für ihre herausragende Forschung wird Yafang Cheng mit der Aufnahme in das Minerva-Frauenförderprogramm der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet. Die Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Chemie erhält zum 1. April eine W2-Gruppenleiterstelle und weitere Fördermittel zur eigenständigen Fortführung ihrer erfolgreichen Forschung und  wissenschaftlichen Karriere. Die 35-jährige Chinesin beschäftigt sich mit zentralen Fragen der Umwelt und Erdsystemforschung wie dem Einfluss von Rußpartikeln und anderen Aerosolen auf die Luftqualität und das Klima.

„Yafang Cheng ist ein herausragendes Talent mit vielseitigen wissenschaftlichen Interessen und Fähigkeiten. Ich bin überzeugt, dass eine sehr erfolgreiche Forscherkarriere vor ihr liegt“, meint Ulrich Pöschl, Leiter der Abteilung Multiphasenchemie und geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie.

"Ich fühle mich durch die Auszeichnung sehr geehrt und ich genieße die freie Forschungsatmosphäre hier in Mainz", sagt Cheng, die sich in Deutschland ebenso zu Hause fühlt wie in China.

Im Mittelpunkt der Forschung von Yafang Cheng steht die Frage, wie Ruß-, Salz- und andere Aerosolpartikel in die Atmosphäre gelangen, sich dort ausbreiten, ihre Umgebung beeinflussen und dabei selbst verändert werden. Cheng untersucht zum Beispiel, wieviel Wasserdampf Ruß- und Salzteilchen aufnehmen und dadurch zur Bildung von Wolken und Niederschlag beitragen. Auch die genaue Bestimmung der Absorption und Streuung von Licht durch Aerosolpartikel spielt eine wichtige Rolle, um regionale Strahlungs- und Energiebilanzen zu erstellen und die Vorhersage von Wetter- und Klimaänderungen zur verbessern. Um die Auswirkung menschlicher Aktivitäten auf das Klima zu erfassen, untersucht sie besonders den Kontrast zwischen stark verschmutzter Luft in industriellen Ballungsräumen und Reinluft in dünn besiedelten Gebieten, beispielsweise durch den Vergleich chinesischer Millionenstädte und Industrieregionen mit dem Amazonas-Regenwald. Für Ihre Forschung nutzt die junge Chinesin Computer-Modellrechnungen ebenso wie Laborexperimente und Feldmessungen.

Yafang Cheng studierte Umweltchemie an der Universität von Wuhan und promovierte an der Peking Universität in Chinas Hauptstadt, einer der führenden Universitäten des Landes und der Welt. Danach arbeitete sie als Postdoctoral Fellow am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig und an der Universität von Iowa, USA. 2012 kam sie als Gastforscherin an das Max-Planck-Institut für Chemie, wo sie seit 2013 eine Arbeitsgruppe in der Abteilung Multiphasenchemie leitet.

Über das Minerva-Programm der Max-Planck-Gesellschaft

Um die Arbeitsbedingungen besonders für junge Wissenschaftlerinnen weiter zu verbessern, hat der Senat der Max-Planck-Gesellschaft 2007 das Minerva-Programm aufgelegt. Im Rahmen dessen hält die Max-Planck-Gesellschaft 30 auf fünf Jahre befristete Stellen für Wissenschaftlerinnen in der Besoldungsgruppe W2 vor. Das Auswahlverfahren ist streng: Die Max-Planck-Institute schlagen Kandidatinnen vor, die dann unter Hinzuziehung externer Gutachter ausgewählt werden. Insgesamt wurden bislang 83 Wissenschaftlerinnen über das Minerva-Programm gefördert, von denen bereits mehr als 55 eine weiterführende wissenschaftliche Position erlangt haben.

Weitere Informationen unter https://www.mpg.de/86162/minerva_programm

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