€ 1,9 Millionen EU-Forschungsförderung für Mikhail Eremets vom Max-Planck-Institut für Chemie
Dr. Mikhail Eremets vom Max-Planck-Institut für Chemie hat Ende Oktober den „Advanced Grant“ des Europäischen Forschungsrates erhalten. Der Rat vergab die Summe von € 1,9 Millionen für die Erforschung von leitfähigem und metallischem Wasserstoff. Eremets will molekularen Wasserstoff unter extrem hohen Drücken untersuchen, um den metallischen Zustand des Elements und somit die Supraleitfähigkeit zu erreichen.
Der zentrale Projektteil ist die Untersuchung von Wasserstoff unter Rekorddrücken von bis zu 440 GPa (4,4 Megabar). Eremets und sein Team erreichten solche hohen Drücke vor kurzem mit einer speziellen Diamantstempel-Apparatur. Der Wert übersteigt den Druck im Erdinneren und entspricht dem errechneten Druck, um Wasserstoff in seine metallische Form zu überführen.
Zusätzlich zu dieser direkten Bestimmung plant der Max-Planck-Forscher auch wasserstoffreiche Verbindungen wie Silan (SiH4), Methan (CH4) und andere Moleküle zu untersuchen. Man erwartet, dass diese Verbindungen unter wesentlich niedrigeren Drücken metallisieren als reiner Wasserstoff. Außerdem hat man vor kurzem die Supraleitfähigkeit von Silanen nachweisen können. „Die ERC-Forschungsförderung ist eine große Ehre für mich. Ich hoffe, zum grundlegenden Verständnis von metallischem Wasserstoff beitragen zu können, der als Hauptbestandteil von Riesenplaneten und Sternen angesehen wird“, sagte Eremets. (SB)
Über die ERC-Forschungsförderung
Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert jedes Jahr ausgezeichnete Forschungsprojekte in allen wissenschaftlichen Disziplinen. Ziel ist die Erweiterung wissenschaftlicher und technologischer Erkenntnisse ("frontier research"). Spitzenforscher jeder Nationalität und von überall in der Welt können sich bewerben, solange ihr ERC-Projekt an einer öffentlichen oder privaten Institution in Europa ausgeführt wird (EU Mitgliedsstaaten und assoziierte Staaten). Die Forschungsförderung dauert bis zu fünf Jahre. Der „Advanced Grant“ richtet sich an führende Forscher mit mindesten zehnjähriger Erfahrung und bedeutenden Forschungsergebnissen.