Paul J. Crutzen wird Ehrenmitglied in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina

Am 16. Dezember 2014 wird dem Chemienobelpreisträger die Ehrenmitgliedschaft an der Leopoldina in Halle (Saale) verliehen.

16. Dezember 2014

„Wir freuen uns sehr über die Ehrenmitgliedschaft von Paul Crutzen in der Leopoldina. Er ist nach wie vor ein höchst aktives und wichtiges Mitglied unseres Instituts“, sagt Ulrich Pöschl, der geschäftsführende Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie. „Mit wissenschaftlicher Neugier, Genialität, und Weisheit hat er maßgeblich dazu beigetragen, die Zerstörung der Ozonschicht zu verhindern und einen nuklearen Winter zu vermeiden.“

Für die gegenwärtige erdgeschichtliche Epoche, in der der Mensch die Erde und das Klima nicht nur regional, sondern auch global wesentlich beeinflusst, prägte und verbreitete Paul J. Crutzen den Begriff Anthropozän. „Die Betrachtung des Anthropozäns als Erdzeitalter betont das große Ausmaß, mit dem der Mensch die Umwelt nicht nur destruktiv schädigen, sondern auch konstruktiv gestalten kann. Sie reicht weit über die aktuelle Klimadiskussion hinaus und wird dazu beitragen, diese auf einen konstruktiven, zukunftsweisenden Weg zu lenken“, meint Pöschl.

1995 erhielt Paul J. Crutzen für die Forschung auf dem Gebiet des atmosphärischen Ozons gemeinsam mit Mario J. Molina und F. Sherwood Rowland den Chemie-Nobelpreis. 1980 trat Paul Crutzen sein Amt als Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz an und leitete dort zwanzig Jahre lang die Abteilung „Chemie der Atmosphäre“.

Die Ehrenmitgliedschaft ist die höchste Auszeichnung der Akademie der Wissenschaften und ist mit einer beratenden Stimme im Senat der Akademie verbunden. Crutzen ist seit 1992 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Geowissenschaften.

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