Beschleunigte Teilchen

Station 5

Die Kernspaltung des Urans war Hahn und Straßmann 1938 mit einer schwachen Strahlenquelle gelungen. Um aber die Ausbeute der Zerfallsprodukte zu erhöhen, mussten die Forscher auf Teilchenbeschleuniger umsteigen. Da die ersten Geräte nur in anderen Instituten verfügbar waren, beschloss das KWI für Chemie noch in Berlin die Anschaffung zweier Beschleunigungsanlagen, die aber dort nicht mehr betriebsfertig wurden.

Auch in Tailfingen konnten die Anlagen aus verschiedenen Gründen nicht aufgebaut werden. Da aber Straßmann und teilweise auch Mattauch an der Fortführung der kernphysikalischen und radiochemischen Arbeiten gelegen war, nahmen sie 1949  einen Kaskadengenerator und 1960 einen Van-de-Graaff-Generator in Mainz in Betrieb. Damit war man in der Lage, radioaktive Präparate für eine Vielzahl von Forschungszwecken herzustellen.

Für die Geräte wurde – aufgrund ihrer Größe – ein eigenes Gebäude geschaffen, das intern auch den Namen Giraffenstall trug.

In Verbindung mit den Massenspektrometern, die in Mainz wesentlich verbessert wurden, prägten die Kernphysik und Kernchemie die Institutsausrichtung bis in die Mitte der 1960er Jahre.



Die Hochspannungskaskade mit Ionenrohr steht heute in der Außenanlage des MPIC Neubaus.

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