The Birth of the Kaiser Wilhelm Society

Station 1

The Kaiser Wilhelm Society was the predecessor of the Max Planck Society. It was founded in 1911 – at a time noted for numerous scientific and technological innovations during which research had to contend constantly with new demands. The Society was established by the state and industry in order to give outstanding scientists an opportunity to carry out cutting-edge research within their own institute and without any teaching responsibilities. It was modelled on institutes such as the Pasteur Institute in Paris and the German Physical-Technical Reich Institute in Berlin.

Kaiser Wilhelm II announced his plans to create the society on 10 October 1910: “To ensure long-term support of the undertaking, it is my wish to set up a society under my protectorate and in my name dedicated to establishing and maintaining research institutes.”

The constituent meeting took place in Berlin in January 2011, with 83 voting members from industry and science. Funding was secured largely through donations and contributions from a number of private individuals and industry giants who could, in turn, consider themselves members of the Kaiser Wilhelm Society. The state of Prussia provided the premises; the Kaiser lent his name.

Die Gründung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie

Exponat 1a: Modell des KWIs, KWI Medaille

Nur eineinhalb  Jahre nach der Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft fand die Eröffnung der Kaiser-Wilhelm-Institute für Chemie und für physikalische Chemie und Elektrochemie statt. Zusammen mit KWG-Präsident Adolf von Harnack und den beiden Direktoren Ernst Beckmann und Fritz Haber eröffnete Kaiser Wilhelm II. die Institute am 23. Oktober 1912.

Wie auch sein Nachbarinstitut war das Institut für Chemie vom Hofarchitekten Ernst von Ihne im Stil der Dahlemer Villen entworfen und in einer Rekordzeit von nur elf Monaten fertiggestellt worden. Die Labors waren ebenso modern wie funktionell: „Weißer Kachelbelag […] und reichlichste Verwendung von Glas nach allen Seiten sorgen für genügende Erhellung bei Tage. Abends dienen zur Beleuchtung […] elektrische Glühlampen. […]. Ein sauberer, blanker Fußbodenbelag erzieht direkt zur Reinlichkeit.“

Das Institut für Chemie umfasste drei selbstständige Abteilungen: Die Abteilung für Anorganische und Physikalische Chemie unterstand dem Institutsdirektor Ernst Otto Beckmann. Leiter einer kleinen Abteilung für das noch junge Forschungsgebiet Radioaktivität wurde der Chemiker Otto Hahn; mit ihm kam auch die Physikerin Lise Meitner, mit der er schon seit einigen Jahren zusammenarbeitete, ans Institut. Für die „Organische Chemie“ hatte man Richard Willstätter gewinnen können.
(teilweise aus Elke Maier, Max Planck Forschung 2012)

Der erste Nobelpreis

Exponat 1b: Blumenbeet und Chromatografie

Richard Willstätter war einer der Begründer der modernen Biochemie und leitete die Abteilung für Organische Chemie. Er hatte in München über die Struktur des Kokains promoviert und an der ETH Zürich über die Fotosynthese und der Struktur von Blüten- und Fruchtfarbstoffen geforscht. Dies setzte er in Dahlem fort und legte einen riesigen Institutsgarten an, darunter Pflanzungen „von großblütigen Astern, von rotem Salbei, von rotblättrigen roten Rüben, von tiefvioletten Stiefmütterchen […].“ Die ganze Pracht verschwand in großen Steinbottichen, um die darin enthaltenen Farbstoffe zu extrahieren. Dazu waren große Mengen Alkohol nötig, was wegen der hohen Alkoholsteuer schon bald das Budget überstieg. Willstätter musste auf billigeres Aceton ausweichen. Doch die Investitionen zahlten sich aus: Für seine Forschung über die Pflanzenfarbstoffe, insbesondere das Chlorophyll, erhielt Willstätter 1915 den Nobelpreis für Chemie.

Die Arbeiten, für die ihm die hohe Auszeichnung zuteil geworden war, lagen zu diesem Zeitpunkt allerdings brach. Der Erste Weltkrieg wütete und diktierte die Forschung am Institut. Willstätter übernahm er den Auftrag, Atemschutzfilter für Gasmasken zu entwickeln. Sie sollten die Truppen im Gaskrieg gegen Chlor, Phosgen und „sämtliche bekannten und möglichen Gifte und Reizstoffe“ schützen. Rund dreißig Millionen Stück der neuen Dreischichtfilter kamen innerhalb eines Jahres zum Einsatz. 1916 verließ Willstätter das KWI für Chemie und übernahm den Lehrstuhl seines Lehrers Adolf von Baeyer an der Universität München.

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